Friedhofsführungen

Im Rahmenprogramm des 18. Tages der Stadtgeschichte Stuttgart unter dem Motto "Der letzte Ort - Beiträge zur Bestattungskultur in Stuttgart" biete ich drei kostenfreie Führungen auf Friedhöfen in Bad Cannstatt an. Bei Interesse bitte ich Sie um vorherige Anmeldung per E-Mail: info@proaltcannstatt.de oder Tel. 0711 267039, da die Teilnehmerzahl begrenzt ist.


Sonntag, 8.10.2023, 15:00 – 16:30 Uhr:
Uffkirchhof Bad Cannstatt: Daimler, Freiligrath...: Wo einst ein Weiler lag . Ein Rundgang.

Treffpunkt: An der Uffkirche mitten auf dem Friedhof, Wildunger Straße 59 (Nähe Liebfrauenkirche)

ÖPNV: U1, U13, Haltestelle Uff-Kirchhof

Der Uffkirchhof ist einer der ältesten und flächenmäßig kleinsten Stuttgarter Friedhöfe, der ab der Zeit nach 1500, als der Weiler Uffkirchen wüst gefallen war, als Begräbnisstätte der Cannstatter genutzt wurde. Die ältesten erhaltenen Epitaphien stammen aus der Zeit um 1600 und sind an den Außenwänden der Uffkirche angebracht. Ein Grabdenkmal erinnert an die im Cannstatter Lazarett verstorbenen Soldaten des 1870/71er Krieges, ein anderes an den Dichter Ferdinand Freiligrath („Wir sind das Volk...“). Gottlieb Daimler ist gleich zweimal vertreten, genauso wie Oscar Heiler. Und viele bekannte Cannstatter Familien wie Veiel, Lindauer, Munder...


Sonntag, 15.10.2023: 15:00 – 16:30 Uhr:
Steigfriedhof Bad Cannstatt: Nicht nur der erste Urnenhain Stuttgarts. Ein Rundgang.

Treffpunkt: Beim Friedhofswärterhäuschen, Sparrhärmlingweg 1
ÖPNV: Bus 52, Bus 56, Haltestelle Altenburg,

1908 – und damit drei Jahre nach der Vereinigung Cannstatts mit Stuttgart – wurde auf dem Steigfriedhof der erste Urnenhain der Gesamtstadt angelegt. Hier findet sich auch das Grab von Oskar (von) Nast, dem letzten Oberbürgermeister Cannstatts. Damals entstand das Wärterhäuschen
mit Jugendstil-Anklängen. Der Friedhof selbst mag schon um 600 n. Chr. existiert haben. Die ältesten Gräber stammen aus dem späten 18. Jahrhundert. Hier liegen u.a. „Thaddäus Troll“ (Dr. Hans Bayer), Helga Feddersen und bekannte Cannstatter Familien, Fabrikanten (Werner, Mailänder...) wie Weingärtner (z.B. Dieter Zaiss) und der letzte „Mondlöscher“.


Sonntag, 22.10.2023: 15:00 – 17:00 Uhr:
Hauptfriedhof Steinhaldenfeld: Ein Hauptfriedhof – dem Namen nach. Ein Rundgang.

Treffpunkt: Haupteingang (innen beim Arkadengang), Steinhaldenstraße 52
ÖPNV: U2, Haltestelle Hauptfriedhof

Als der Stuttgarter Hauptfriedhof weit außerhalb der Kernstadt im Januar 1918 seiner Bestimmung übergeben wurde, gab es weit und breit nichts außer Weinbergen und Obstwiesen in der Nachbarschaft. Erst mit der Siedlung Steinhaldenfeld rückte die Bebauung näher heran. Auch heute hat der knapp 30 ha große Friedhof noch viele Freiflächen und erfüllt die Funktion eines Hauptfriedhofs nur teilweise: Hier liegen viele Stuttgarter Opfer der Angriffe des Zweiten Weltkriegs. Seit 1944 existiert ein armenischer Bereich. Zwangsarbeiter und weitere Opfer der NS-Zeit, aber auch Rotkreuzschwestern und Diakonissen haben ihre Gemeinschaftsgrabanlagen.


Stadtspaziergang

Donnerstag, 9. November 2023, 15:00 - 17:00 Uhr:
Auf den Spuren jüdischen Lebens durch Bad Cannstatt - Stadtspaziergang mit Führung zum Synagogenplatz
Eine Kooperationsveranstaltung von Kulturverein `s Dudelsäckle e.V. und Pro Alt-Cannstatt e.V.

Treffpunkt: Begegnungsstätte „Cannstatter Brücke“, Wilhelmstr. 39
(kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.)

Cannstatt hatte eine selbständige jüdische Gemeinde, die von 1872 bis 1936 existierte. Mit dem Brand der Cannstatter Synagoge in der Pogromnacht vom 9. auf den 10.11.1938 endete das offizielle Gemeindeleben. Zahlreiche Stolpersteine des Kölner Künstlers Gunter Demnig erinnern heute an jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger, die im Holocaust ums Leben kamen. Der Platz der Cannstatter Synagoge wurde 2022 neugestaltet. Auf unserem zweistündigen Weg durch die Cannstatter Altstadt und das Kurviertel begegnen wir zahlreichen Geschichten aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Die Veranstaltung in der Reihe „30 Tage im November. Vom Wert der Menschenrechte“ findet in Kooperation mit dem Kulturverein ’s Dudelsäckle e.V. und Pro Alt-Cannstatt e.V. statt. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit eines gemeinsamen Ausklangs in der Begegnungsstätte „Cannstatter Brücke“ des Evangelischen Vereins Bad Cannstatt.